Willkommen zu unserer heutigen Betrachtung. Wir schauen uns heute gemeinsam Auszüge an, und zwar aus "Çer Lerock's Dune 4.0". Genauer gesagt, Dialoge zwischen Aktivisten, die da drin vorkommen. Und unser Ziel dabei, wir wollen mal versuchen, die philosophischen und ja auch die ethischen Strömungen dahinter zu verstehen. Also was treibt diese Leute an? Es geht um diese Verbindung von Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und Spiritualität. Und das eben mit Blick auf Befreiungstheologie und diese drängende Verantwortung für zukünftige Generationen, für den Planeten. Okay, packen wir das mal aus. Was da sofort auffällt, also in diesen Dialogen, ist diese doch ungewöhnliche Allianz, die da beschrieben wird. Ökologisches Denken, das ist fast schon anarchisch angehaucht. Und das trifft dann auf Befreiungstheologie und die Gaia-Hypothese. Das erinnert mich stark an Frank Herbert's Grundidee für Dune. Wissen und Intelligenz allein ersetzen nicht Ethik und Verantwortung. Oder wie es im Vorwort heißt, so in Anlehnung an Frank Herbert: » Wer Macht über die Natur will, der braucht erst mal Macht über sich selbst. « Das ist schon eine starke ethische Klammer, finde ich. Absolut. Und ein Kernpunkt für diese Aktivisten im Buch scheint ja diese Gaia-Hypothese zu sein. Also die Idee von Lovelock und Margulis, dass die Erde ein lebendiges, sich selbst regulierendes System ist. Aber wie nutzen die das denn konkret? Das ist doch sicher mehr als nur ein schönes Bild, oder? Auf jeden Fall. Für die ist das ein ganz fundamentaler Perspektivwechsel. Wenn die Erde ein lebendiger Organismus ist, wie Lovelock sagt, dann sind wir eben Teil davon, nicht nur Nutzer von irgendwelchen Ressourcen. In den Dialogen argumentieren sie, dass das unser Handeln radikal ändern muss. Also weg vom reinen Nehmen hin zu einer echten Koexistenz. Ja, okay. Es geht darum, die Integrität dieses lebendigen Systems zu wahren. Das erinnert ja auch stark an die Bewahrung der Schöpfung, diesen Gedanken. Das leuchtet ein. Und diese Ehrfurcht vor dem Leben, die da mitschwingt, Zitate von Emerson oder Albert Schweitzer tauchen ja auch auf. Wie verbindet sich das mit dem Aktivismus? Ist das dann die spirituelle Ebene? Genau das ist der Punkt. Es geht um eine gelebte Spiritualität sozusagen. Eine tiefe Verbundenheit und daraus erwachsene Verantwortung. Die Aktivisten im Buch scheinen Achtsamkeit, also im Sinne von Thích Nhất Hạnh, nicht als was Passives zu sehen. Nicht nur Kontemplation, sondern als Antrieb zum Handeln. Ah, okay. Die Ehrfurcht vor dem Leben, vor der Schöpfung, das wird zum Motor für ihren Einsatz. Die Frage, die sie damit ja auch stellen, ist doch, wie verändert diese Ehrfurcht deine Beziehung zur Welt und dein Handeln darin? Und dann bringen sie ja noch dieses Konzept der morphogenetischen Resonanz von Rupert Sheldrake ins Spiel. Das klingt erst mal ziemlich abstrakt. Ein kollektives Gedächtnis der Natur. Wie wird das denn fassbar gemacht? Hm, ja, abstrakt ist es vielleicht erst mal. Stell es dir vielleicht so vor, wie Gewohnheiten, die sich in der Natur bilden können. Die Aktivisten im Buch nutzen Sheldrakes Idee, um zu sagen, dass ihre Handlungen und die von vielen anderen eben nicht isoliert sind. Sie können Muster prägen, eine Art Resonanz erzeugen. Okay. Und dadurch zukünftige ähnliche Handlungen wahrscheinlicher machen. Es ist die Idee, dass unser Tun Teil eines, na ja, größeren Bewusstseinsfeldes ist. Dieser Satz von Teil hat der Shadan, wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen, der passt ja eigentlich ganz gut. Sie sehen ihre Aktionen als Beitrag zu einem sich entwickelnden planetaren Bewusstsein. Interessant. Und B.D. Griffiths, dieser Mozart unter den Mystikern, der wird ja auch als Einfluss genannt. Seine Betonung der Einheit von Mensch, Natur und Gott. Das knüpft er ja quasi nahtlos an, oder? Ja, absolut. Griffiths ökologische Mystik, die eben das Göttliche in allem sieht, die liefert da eine weitere Brücke. Für die Aktivisten im Buch scheint diese Verbindung von tiefster Spiritualität und ganz konkretem, manchmal auch radikalen Handeln, zentral zu sein. Ein Modell, das Griffith selbst ja auch vorgelebt hat. Und das bringt uns dann zur Befreiungstheologie. Wie verknüpfen die Aktivisten denn deren Fokus auf die Armen und Unterdrückten mit dem Umweltschutz? Das ist ja ein Kernanliegen von Leuten wie Gutiérrez und Boff gewesen. Für die Aktivisten im Buch sind das ganz klar zwei Seiten derselben Medaille. Das ist nicht zu trennen. Sie argumentieren sehr vehement, dass ökologische Zerstörung, also Klimawandel, Verlust der Biodiversität, all das zuallererst und am härtesten die Armen trifft. Ja, das ist leider oft so. Genau. Sie zitieren ja auch Boff: » Die Befreiung der Armen und die Bewahrung der Schöpfung gehen Hand in Hand. « Soziale und ökologische Gerechtigkeit sind für sie untrennbar. Und Papst Franziskus Laudatus Si', mit dieser Betonung der Ökologie der Beziehungen, das dient ihnen da als wichtiger Bezugspunkt. Eine Ökologie, die unsere Beziehung zueinander, zur Natur und letztlich auch zum Transzendenten umfasst. Was ziehen die Aktivisten daraus für Schlussfolgerungen für ihr Handeln, wenn all das zusammenkommt? Gaia, Morphogenese, Befreiungstheologie, Laudatus Si'? Ihre Konsequenz daraus ist ein gewaltloser Widerstand, der eben genau auf dieser ganzheitlichen Sicht basiert. Es geht ihnen um individuelle Verantwortung. Gandhi's, sei du selbst die Veränderung, wird da ja auch genannt. Aber das eingebettet in eine starke kollektive Solidarität. Und die erwächst gerade aus der Befreiungstheologie und diesem tiefen Respekt vor dem Leben, vor der Schöpfung. Sie versuchen halt, eine Alternative zu leben und auch zu erkämpfen, die all diese Dimensionen integriert. Also zusammenfassend könnte man sagen, diese Auszüge aus "Dune 4.0" zeichnen das Bild von Aktivisten, die uns schon heraus fordern, die uns auffordern, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und eine tiefe spirituelle Verbundenheit nicht getrennt voneinander zu denken, sondern als Einheit zu leben. Eine Haltung, die sie als absolut essentiell für die Zukunft sehen. Ganz genau. Und das führt am Ende zu einer wirklich spannenden Frage, die du vielleicht für dich mitnehmen kannst. Die Aktivisten in diesen Dialogen, die versuchen ja, Philosophie, Spiritualität und ganz konkretes Handeln zu einer Synthese zu bringen. Wie könnte denn diese Verbindung aus persönlicher Wandlung, aus Solidarität mit den Leidenden und diesem tiefen Respekt vor der Schöpfung, wie wir das jetzt diskutiert haben, wie könnte das dein eigenes Nachdenken und vielleicht ja sogar dein Engagement für die Zukunft unseres Planetens inspirieren oder vielleicht auch verändern?